Anders als zum Beispiel Social SEO ist die Webseitenoptimierung für mobile Endgeräte deutlich transparenter für die Branche und ihre Teilnehmer – unter anderem weil der große Player Google ein Herz für Mobile SEO hat. Dieser Überblick bündelt alle relevanten Informationen, klärt Hintergründe und liefert hilfreiche Tipps für die Optimierung mobiler Webseiten.

Mobile SEO kurz erklärt

Mobile SEO beschreibt nichts anderes als die Optimierung der Webseite oder des Shops für mobile Endgeräte – hauptsächlich Smartphones und Tablets, aber durchaus auch Smart-TVs. Ähnlich wie bei der herkömmlichen Suchmaschinenoptmierung werden auch in diesem Bereich verschiedene Faktoren an und im Umfeld der Webseite optimiert, damit sich ihr Ranking in den Suchergebnissen verbessert.

Kurz & gut: Mobile SEO hat die optimale Darstellung von Internetauftritten via mobilen Endgeräten zum Ziel, um im mobilen Suchindex an Sichtbarkeit zu gewinnen.

Smartphones als ständige Begleiter

Im April 2016 zählte Statista 49 Millionen Smartphone-Nutzer in Deutschland. Die Suchmaschinenoptimierung für mobile Endgeräte ist ein logischer Schritt, nachdem vor allem das Smartphone aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Termine abstimmen, Einkaufslisten schreiben, E-Mails beantworten, Videos schauen, Bilder posten, Blumen bestellen, nach dem Weg suchen, die nächste Kneipe finden – um nur einige Beispiele zu nennen.

Aufgrund der hohen Netzabdeckung nutzen wir das Smartphone aber nicht mehr nur zum Telefonieren, Nachrichten verschicken, E-Mails beantworten oder zur einfachen Informationssuche, sondern wir surfen (fast) wie am Desktop auf Shoppingseiten, Reiseportalen und Ratgebern. Rund 81 % der insgesamt 62 Millionen deutschen Internetnutzer ist im ersten Quartal 2016 via Handy ins Netz gegangen. Laptop und Desktop schauen da mit 69 % bzw. 65 % etwas traurig aus der Wäsche. Und das Smartphone gilt ja längst nicht mehr als „Surfbrett“ für unterwegs, sondern auch als Second Screen daheim auf dem Sofa, am Schreibtisch, im Bett oder am Küchentisch.

Vorausgesetzt die Seite bietet höchstmögliche Usability via Smartphone oder Tablet. Denn während der Internetnutzer in Bezug auf Ladegeschwindigkeiten am Desktop äußerst ungeduldig ist, verzeiht er derlei Langsamkeit am Smartphone, dafür aber weniger nicht optimierte Seiten. Die Seitengröße beim Lesen ständig anpassen oder den Seitenausschnitt verschieben? No-Go! Komplizierte Bestell- und Bezahlprozesse? No-Go!

Wie Google den Prozess beschleunigt

Google verfolgt seit einigen Jahren die Strategie „mobile first“ und drängt Seitenbetreiber fortlaufend zur mobilen Optimierung ihrer Angebote. Im April 2015 wurde „mobile-friendliness“ zum Rankingfaktor. Ebenfalls in 2015 experimentierte Google mit separaten Suchergebnissen, um dann im Oktober 2016 anzukündigen, dass die Suchmaschine einen mobilen Index einrichten wird, der künftig als Hauptindex für Suchanfragen genutzt wird.

Damit hat der Suchmaschinenriese mal ganz subtil den Druck auf alle Webmaster erhöht, die bis dato der mobilen Suchmaschinenoptimierung noch nicht viel abgewinnen konnten.

SERP-Unterschiede Desktop und Smartphone

Mit der Umstellung der AdWords Anzeigen im März 2016 – hin zu drei bis vier Top-Anzeigen im oberen Sichtfeld und drei Buttom-Ads, weg mit den oberen Side-Ads – hat Google die Desktop-Ergebnisse der mobilen Suche angepasst. Alle Ergebnisse erscheinen schön brav untereinander, der User kann nicht mehr zur Seite ausweichen. Gleichzeitig muss er zu den organischen Suchergebnissen scrollen. Und hier macht es tatsächlich keinen Unterschied, ob man eine Suchanfrage über Desktop oder Smartphone stellt: Zunächst erscheinen die Ads, darunter die Ergebnisse aus Maps, gefolgt von den organischen Treffern. Dazwischen Bilder und Videos oder Shoppingergebnisse. Einziger Unterschied ist die Anzahl der Ergebnisse pro SERP. Da diese aber auch auf dem Desktop reduziert wurden, muss sich der SEO ohnehin stärker bemühen, seine Aufgabe erfolgreich zum Ziel zu führen.

Wie lässt sich die Webseite für mobile Geräte optimieren?

Klar, Google selber bietet Unterstützung, den Webinhalt für mobile Geräte zu optimieren. Über die Search Console kann man die Seite auf „mobile-friendliness“ testen und entsprechend der Ergebnisse anpassen. Darüber hinaus empfiehlt die Suchmaschine die Umstellung auf Responsive Design, sodass die Inhalte unabhängig vom Endgerät optimal angezeigt werden und der Webmaster keine unterschiedlichen HTML-Versionen (bei dynamischer Bereitstellung) schreiben muss. Neben der Mobiltauglichkeit der Seite ist vor allem Folgendes relevant:

  • die User Experience hoch ist. Das umfasst nicht nur das Responsive Design, sondern auch der Verzicht auf Flash-Inhalt, die von Smartphones nicht abgespielt werden können, und die Platzierung von Links innerhalb der Seite, damit mobile User diese einfacher öffnen können
  • die Ladezeit gering ist. Hierzu sollte man vor allem für komprimierte Datenmengen sorgen, damit die Seite unterwegs via UMTS und LTE schnell laden kann – insbesondere wenn Bilder oder Videos aufgerufen wurden. Die schlechte Netzabdeckung in früheren Zeiten hat den Handynutzer zwar das Warten gelehrt, besonders geduldig ist der heutige User aber dennoch nicht.

Optimierungsbedürftig sind darüber hinaus fehlerhafte Weiterleitungen, 404-Fehlermeldungen, nicht abrufbare Inhalte und App-Interstitials Overlays.

Grundsätzlich sollte man nicht vergessen, dass auch die Länge der Inhalte, Bilder und interaktive Elemente, die Schriftgröße und der Umfang der Werbung auf dem Smartphone anders wirken als auf dem Desktop-PC oder Laptop. Wer Responsive Design verwendet, sollte an dieser Stelle ggf. dennoch über eine Anpassung der Webseite nachdenken. Lange scrollen wollen viele User nämlich auch nicht.

Sprechen Sie mit mir über Ihre Erfahrungen rund um Mobile SEO. Ist das „Mobilegeddon“ längst vergessen oder zögern Sie noch, die mobile Optimierung in Angriff zu nehmen? Hinterlassen Sie gerne Ihr Feedback!